Langblühende Stauden gönnen sich keine Atempause
Mit ihrer wochenlangen Dauerblüte zählen langblühende Stauden zu den heißesten Anwärtern auf Spitzenplatzierungen in der Kategorie Blührekorde. Die Staudenstars lieben meist sonnige Gartenplätze.
Sonnenhüte (Rudbeckia)
Sonnenhüte zählen zu den dankbarsten Gartenpflanzen. Kaum eine andere Prachtstaude sorgt mit solch goldgelben Blütentellern monatelang für sonnige Gartenmomente. Zudem sind fast alle
Rudbeckien-Arten haltbare Schnittblumen, die auch im Wohnbereich zahlreiche kleine, strahlend gelbe Sonnen aufgehen lassen.
Die Unterschiede zwischen den vielen Arten und Sorten liegen hauptsächlich in der Lebensdauer und der Wuchshöhe begründet. Es gibt sowohl ein- und zweijährigen als auch ausdauernden Sonnenhut. Die Wuchshöhen variieren zwischen 50 und 200 cm. Ein altbewährter Klassiker mit langer Blütezeit ist die Sorte 'Goldsturm'. Die außergewöhnlich attraktive Rudbeckiensorte entfacht mit ihren goldgelben Strahlenblüten tatsächlich einen wahren Blütensturm. Die lange und reich blühende Bestauslese liebt sonnige Standorte und ist sehr pflegeleicht und unkompliziert.
Neben den gelben Sorten brilliert der karminrote Sonnenhut, den die Botaniker mittlerweile unter dem Namen Echinacea als eigenständige Gattung führen. Die beliebte Schmetterlingspflanze wird etwa 100 cm hoch.
Salbei (Salvia)
Die Wohltaten des Garten-Salbei (Salvia officinalis) schätzte man schon im Altertum. Der Familienname nimmt Bezug auf das lateinische Wort salvere, was soviel wie heilen, retten bedeutet.
Salbeiextrakte werden heute noch genutzt, um beruhigende Tees gegen Entzündungen und zur Krampflösung herzustellen. Auch Blattläuse nehmen bei allzu intensivem Salbeigeruch Reißaus.Für alle
Gartenfreunde ein weiterer Vorzug des Salbeis.
Ein Gartenjuwel mit besonders langer Blütezeit ist der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Seine vielen Sorten blühen in zahlreichen Violetttönen und Weiß von Juni bis Juli. Bei rechtzeitigem Rückschnitt vor dem Verblühen treiben sie sogar ein zweites Mal im September. Alle Salvia-Arten lieben einen trockenen, sonnigen Standort in einem Boden, in dem Kalk nicht fehlen sollte.
Knipse bei den Salbei-Sorten für die Küche fortlaufend ältere Blätter heraus, damit neues Laub für frischen Nachschub sorgt. Salbei ist eine typische Gruppenstaude, mit der zahlreiche andere Gartenpflanzen wie Rosen harmonieren.
Astern (Aster)
Astern sind Gute-Laune-Stauden, die das Gärtnern leicht machen. Sie wachsen in jedem kultivierten Gartenboden in sonniger Lage. Viele Gartenfreunde kennen Astern vor allem als hoch wachsende
Herbststars. Einem herbstlichen Gartenensemble ohne die kräftigen Farbtöne der Astern fehlt die entscheidende Zutat. Die großen Blüten bringen die glühenden Laubfarben der Gehölze in Rot und
Orange erst richtig zum Leuchten.
Astern neigen dazu, ihre unteren Stängel-Grundblätter bereits während des Sommers unschön zurückzuziehen. Deshalb ist eine Vorpflanzung mit niedrigen Stauden-Kollegen ratsam. Astern sind Sonnenkinder, die frische bis feuchte Gartenstellen lieben. In sommertrockenen Jahren wissen sie zusätzliche Wassergaben zu schätzen. Hohe Astern sind dankbar für eine Stütze, damit sie bei Wind und Regen nicht auseinander fallen. An einfachen Konstruktionen aus Bambusstäben finden die Pflanzen Halt. Wichtig ist, die Stützen rechtzeitig anzubringen, sie sollen mit den Astern "wachsen", damit diese ihre arttypische Form behalten.
Auch ein Sommerrückschnitt stabilisiert die Pflanzen und verlängert den Blütenflor entscheidend. Schneide dafür einige Pflanzen im Juni etwa um ein Drittel zurück.
Herbst-Anemone
Herbst-Anemonen verwöhnen uns mit ihren Blütenfarben zur Herbstzeit. Auffallend ist ihre ungewöhnlich lange Blütezeit, die von August bis Oktober reicht. Anemonen sind pflegeleichte, wüchsige und
robuste Staudenschönheiten, die mit Vorliebe in schattigen Gartenecken und – bei ausreichender Wasserversorgung, auch auf sonnigen Beeten erstrahlen.
Pflanze Anemonen nicht auf Böden, die leicht austrocknen. Herbst-Anemonen haben einen hohen Wasserbedarf. Bessere deshalb die Erde des Pflanzlochs mit Gartenkompost oder einer guten Pflanzerde auf.
Zur Verfügung stehen eine ganze Reihe interessanter Gartensorten. Besonders empfehlenswert ist beispielsweise die rein weiß blühende, altbewährte Sorte 'Honorine Jobert'. Sie erreicht eine Höhe von 70 bis 90 cm.
Mit Anemonen lassen sich sehr gut Ziergräser kombinieren, die ihre lockere Beschwingtheit aufnehmen und verstärken.
Weitere Partner sind Fetthenne (Sedum), Eisenhut (Aconitum), Herbst-Astern und September-Silberkerze (Cimicifuga ramosa).
Zur Pflege: Die Pflanzen kommen ohne Stützhilfen aus. Empfehlenswert ist für junge Pflanzen ein Winterschutz aus Nadelreisig.
Hohe Sommer-Phlox (Phlox paniculata)
Der Sommerphlox ist unbestritten einer der bedeutsamsten Duft und Farbe spendenden Prachtstauden für die Sommermonate.
Im Juli und im August sorgen die zahlreichen Blütenbälle des Sommer-Phlox für einen dekorativen Farbenrausch in vielen zarten Pastelltönen.
Die gewaltige Blütenfülle thront auf langen Stielen, die sortenweise zwischen 50 und 150 cm hoch werden können und dichte Horste bilden.
Phlox paniculata braucht einen guten, nährstoffreichen Gartenboden in sonniger Lage. Trockenheit mag er überhaupt nicht. Diese Abneigung hängt mit seinem Wurzelwerk zusammen, das sehr flach die oberste Bodenschicht durchstreift. Du solltest den Blütenstar deshalb während Trockenperioden immer wieder über die Erde (nicht über das Laub!) gießen, damit sich das Farbenspiel in weiß, rosa, rot und violett kontinuierlich bis in den Spätsommer hinein fortsetzt.
Mit einem Trick kannst du die Blütezeit sogar noch verlängern: Im Mai bilden sich die Blütenknos-pen. Breche etwa jede dritte Knospe fünf bis zehn Zentimeter tief aus. Aus den Blattachseln entstehen dann neue Blütenknospen, die etwas später als ihre Kollegen blühen und dadurch den Blütenflor "strecken".
Copyright: Texte: Markley / Haan, Fotos: Kessler Baumschule /Wehr
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